Veranstaltungen
- Mo 26. Juni
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Bad Soden am Taunus
Badehaus im Alten KurparkOrt: Badehaus im Alten Kurpark
Königsteiner Straße 86
65812 Bad Soden am Taunus
Eintritt: 9 / 6 Euro
Tickets -
Marcel Beyer
Graphit und neue GedichteModeration: Alexander Losse
Der Büchnerpreisträger des Jahres 2016 Marcel Beyer treibt die Lyrik nach vorne, in ein dichtes Gewebe aus künstlerischen und zeithistorischen Referenzen. Medial versiert, adaptiert er Techniken des Films und der Fotografie, ohne das ästhetische Verfahren des Gedichts zu riskieren. Das Terrainseiner Gedichte bilden die Extreme des 20. Jahrhunderts, die er so eigenwillig verknüpft, dass bisher ganz ungedachte und ungesehene Ideen- und Bildepiphanien entstehen. Beyer ist ein Wortschöpfer, Versmusiker, Stimmungsbildner und Dingforscher, der dem Gedicht viel zumutet und alles zutraut.
In Kooperation mit der Stadt Bad Soden am Taunus und dem Main-Taunus-Kreis
Marcel BeyerMarcel Beyer schreibt Lyrik und Prosa und trat auch als Essayist, Herausgeber und Librettist in Erscheinung. 2016 bekam er den Georg-Büchner-Preis verliehen. Seine Frankfurter Poetikvorlesungen „Das blindgeweinte Jahrhundert“ erscheinen 2017.
Alexander LosseAlexander Losse war viele Jahre Lektor im Stroemfeld Verlag. Seit 2017 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Siegen.
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Frankfurt am Main
Museum Angewandte Kunst -
Polina Barskova und Valery Schubinsky
Poetischer WiderstandModeration und Übersetzung: Matthias Göritz und Olga Martynova Lesung: Birgitta Assheuer
Valery Schubinsky und Polina Barskova stehen in der Tradition der Leningrader inoffiziellen Lyrik, die in der späten Sowjetzeit eine Form des ästhetischen Widerstands formierte. In Frankfurt sprechen sie über verschiedene Aspekte dieser Tradition und über ihre Dichterkollegen der Gegenwart. Dem Publikum wird eine im deutschen Sprachraum wenig bekannte Seite der russischen Poesie vorgestellt, deren ganz eigenen Reiz es unbedingt zu entdecken gilt.
In Kooperation mit dem Museum Angewandte Kunst
Polina BarskovaPolina Barskova veröffentlichte mehrere Gedichtsammlungen und einen Prosaband. Sie unterrichtet russische Literatur am Hampshire College in Amherst, Massachusetts.
Valery SchubinskyValery Schubinsky ist nicht nur ein viel beachteter Lyriker, sondern auch ein einflussreicher Literaturkritiker und Autor von Biographien von Dichtern der klassischen Moderne.
Olga MartynovaOlga Martynova ist Lyrikerin und Romanautorin. Sie gewann 2012 den Ingeborg-Bachmann-Preis.
Matthias GöritzMatthias Göritz ist Lyriker, Romancier und Übersetzer.
Birgitta AssheuerBirgitta Assheuer ist Sprecherin in Rundfunk und Fernsehen.
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Frankfurt am Main
Gallus Theater -
Gold. Revue Live-Hörspiel von Jan Wagner mit Musik von Sven Ingo Koch
Mit Sonja Beißwenger, Mechthild Grossmann, Heikko Deutschmann, Jan Maak, Henning Nöhren, Yohanna Schwertfeger, Kalle Kalima (E-Gitarre) und Dirk Rothbrust (Percussion)Regie: Leonhard Koppelmann
Produktion: Dlf / SWR 2017Jan Wagners erstes Hörspiel ist ein mäandernder Strom aus Worten und zeigt eine ganz neue Seite des vielfach ausgezeichneten Lyrikers. Es ist das titelgebende Gold, das seit Anbeginn der Dinge ruhte, aber nicht schlief, das nur darauf wartete, gefunden zu werden am Ufer eines Flusses irgendwo in den menschenleeren Weiten, das gelauert hat auf den Einen, der es blitzen sieht, dem es zublinzelt aus dem Wasser und der sich herunterbeugt, um es aufzuheben, Besitzer eines Geheimnisses, das keines bleiben kann. Und so rast das Gerücht von Dorf zu Stadt, über die Länder und Meere, bis die Fabriken und die Büros verstummt sind, die Schiffe leer in der Bucht schaukeln, nur noch die Hacken und Schaufeln hunderttausender von Glücksuchern zu hören sind „jeder für sich selbst allein, und der Teufel für uns alle“. „Gold“ ist ein lyrisches Stimmenspiel, in dem sie alle zu Sprache und zu Gesang finden, die Herumtreiber und die Händler, die Schürfer und Gräber, die Bardamen, Bestatter, Liebenden und Missionare, die Säufer und Prasser und Spieler, all jene, die mit nichts als ein bisschen Hoffnung in der Tasche ihr altes Dasein für immer hinter sich ließen, manchmal gewannen, fast immer verloren. Eine Revue zum Rausch, der die Lebenden und auch die längst vergessenen Toten, verscharrt in der Erde, ein letztes Mal reden dürfen, so wie auch das Gold, das bleibt, während die, die es suchten, vergingen; eine poetische Szenenfolge, ergänzt und gespiegelt von einer Originalmusik des Komponisten Sven-Ingo Koch. Die Regie führt Leonhard Koppelmann. Im Anschluss spricht Sabine Küchler, Leiterin der Hörspielabteilung beim Deutschlandfunk, mit Jan Wagner, Sven-Ingo Koch und Leonhard Koppelmann über die Entstehung des Stücks und ihre gemeinsame Arbeit.
In Kooperation mit dem Gallus Theater, dem Deutschlandfunk und SWR2
Jan WagnerJan Wagner lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Berlin. Sein Lyrikband "Regentonnenvariationen" gewann 2015 als erster Gedichtband den Preis der Leipziger Buchmesse, 2017 bekommt Jan Wagner den Georg-Büchner-Preis verliehen. Vorrangig als Lyriker tätig, brachte er 2017 mit "Der verschlossene Raum" seinen zweiten Band mit Essays heraus.
Sven-Ingo KochDie Musik des Komponisten Sven-Ingo Koch wird regelmäßig von großen Orchestern und Ensembles, wie dem Ensemble Modern aufgeführt.
Leonhard KoppelmannLeonhard Koppelmann ist Hörspiel- und Theaterregisseur. 2016 führte er Regie bei der Hörspielfassung von Frank Witzels „Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“.
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Bad Vibel
Stadtbibliothek Bad Vilbel -
Volker Braun
Handbibliothek der Unbehausten. GedichteModeration: Uwe Wittstock
Gedichte behaupten keine Autorität, sie erzeugen sie. Wie groß die Wirkung ist, die einzelne Verse entfalten können, hat der Lyriker Volker Braun in der DDR erfahren. Nun legt er mit „Handbibliothek der Unbehausten“ seinen 16. Gedichtband vor und ist darin wieder der stets kritische und kluge Geist. Historische Formen lässig meisternd, seinen Goethe und Brecht fein verwebend, wortspielerisch, scharf- und eigensinnig formulierend, zeigt sich der Zeitkritiker Braun gleichwohl ins Mild-Resignative gewendet. In hinreißenden Miniaturen ist Volker Braun als poetischer Bildbeschreiber, als Reisender durch China und Europa und als Großvater von „Enkel bündelweise“ zu entdecken. Inspirierender kann Dichtkunst kaum sein.
In Kooperation mit der Stadt Bad Vilbel und dem Wetteraukreis
Volker BraunVolker Braun wurde 2000 mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Er verfasst Gedichte, Theaterstücke und Prosa. Zu DDR-Zeiten arbeitete er auch als Dramaturg am Berliner Ensemble und am Deutschen Theater Berlin.
Uwe WittstockUwe Wittstock leitet das Literaturressort beim Magazin Focus.